Wer sich Mönchberg nähert, ist beeindruckt von
der das Ortsbild beherrschenden Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Sie steht
auf dem Hügel der heute nicht mehr existierenden Burg und überragt alle Dächer.
Das 1925 vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege herausgegebene Werk Die
Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Obernburg bezeichnet
die Kirche als stattlich und geräumig und von den Bauten des 18.Jahrhunderts
in unserem Bezirk der bedeutendste. Seit ihrer Entstehung ist die Kirche
baulich nicht verändert worden. Obwohl es keine Pläne gibt, lässt sich der
Aufbau leicht rekonstruieren. Eine unschätzbare Quelle sind die noch
vorhandenen Rechnungen.
![]() Neben Mönchberger Handwerkern wurden erfahrene Meister Ihres Faches ausgewählt. Für die Zimmermannsarbeiten holte man den weithin bekannten Meister Johannes Bopp aus Hardheim. Mit der Eindeckung des Daches mit Schiefer betraute man Johann Adam Platt aus Erbach. Zum Innenausbau gewann man den Kunstschreiner Johann Georg Dechent aus Wörth, für die Malerei den Aschaffenburger Jakob Bechtold. Wegen der Vergoldung schloss man einen Hauptakkord mit Ignatius Schwank aus Mainz, der mit der Marmorierung Johann Michael Schweitzer aus Wiesenstein beauftragte. ![]() ![]() Das Altarblatt hat die Maße 4 x 2 Meter. Es wurde von Johann Conrad Bechtold mit Ölfarbe auf Leinwand bemalt. Dasselbe Motiv "Die Taufe Christi" malte er auch für die Kirchen in Rück und Eisenbach. Zweimal wurde es seit 1751 restauriert. 1919 behandelte es der Restaurateur Hausschild aus Würzburg und 1954 der in Mönchberg lebende Maler Rudolf Schöller. Dargestellt wird, wie Johannes aus einer Schale Wasser auf das Haupt von Jesus träufelt. Zwei Frauen treten als Zeugen des Ereignisses "Die Taufe Jesu" ins Bild. Engel und Putten umgeben die Szene, über die der Heilige Geist in Gestalt einer Taube schwebt. ![]() Pfarrer Heim war der Tabernakel zu niedrig. Er hatte als Drehtabernakel in den 3 Nischen Monstranz, Kreuz und Kelch. Die beiden Leuchterbänke wurden erhöht und mit verschließbaren Türen versehen. An beide Seiten des Tabernakels stellte man je einen anbetenden Cherubim. Diese Figuren erstand Pfarrer Heim in Würzburg und sie stammten aus der Kirche in Heigenbrücken. ![]() Bei der Renovierung 1899 hat sie Pfarrer Heim in Würzburg gekauft. Sie kommen aus Staffelstein und stammen aus dem Jahre 1726 von dem bekannten Bamberger Bildhauer Leonhard Gollwitzer. Zwischen den Säulen steht links der Hl. Rochus und rechts der Hl. Nepomuk. Beide Holzfiguren schnitzte der Miltenberger Bildhauer Nagel. ![]() Von den Bänken im Langhaus sind die Wangen noch im Original erhalten, sonst sind die Bänke den heutigen Bedürfnissen der Kirchenbesucher angepasst: 36 x 6 Personen = 216 Plätze im Langhaus Seitenaltäre Die Seitenaltäre wurden 30 Jahre nach der Weihe der Kirche aufgestellt. Geliefert hat sie der Aschaffenburger Bildhauer Ernst Hofmann. Die Darstellung am Marienaltar ist eine 90 x 50 x 40 cm große Tragfigur, die man bei Prozessionen mitführte. Sie kam erst 1899 in die Nische. Vorher stand die Pieta im Altar, die jetzt in einer Nische neben dem rechten Aufgang zur Empore ihren Platz gefunden hat. Diese Holzfigur in Lebensgröße stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Die Assistenzfiguren am Marienaltar stellen den Hl. Judas Thaddäus und den Hl. Jakobus mit Stab und Christustafel mit einer Größe von 110 x 50 x 35 cm dar. Der Wendelinusaltar gleicht dem Marienaltar. In der Nische steht der Hl. Wendelin mit dem Lamm und der Schäferschippe (Größe 120 x 30 x 50 cm). Links ist der Hl. Sebastian und rechts der Hl. Antonius angebracht. Sie haben die Größe des Hl. Wendelin und sind alle Holzfiguren. Die Kanzel Sie hat einen runden Corpus, der von Putten umgeben ist. Auf dem Schalldeckel steht der gute Hirte. Die Kanzel ist noch aus der Erbauerzeit und wurde von Dechent in Wörth geschaffen. Die Orgel ![]() Über der zweiten Empore schuf der Aschaffenburger Orgelbauer H.J. Hugo das Orgelprospekt, das sich im Original der Erbauerzeit bis heute erhalten hat. Auf der oberen Gesimszone befinden sich musizierende Engel mit Harfe, Violine, Posaune und Flöte. Damit das Orchester auch richtig harmoniert, dirigiert ein Engel das Ensemble. Das flache Schnitzdekor ist fein gearbeitet, vergoldet und bemalt. Am unteren Sims des Prospektes stellte der Erbauer 4 Sinne, Auge, Nase, Mund und Ohr liebevoll dar.
Die Decke ![]() Kartuschen aus Muscheln und Bandwerk befinden sich auch an der Westempore. An ihnen wurde die Bemalung der Kartuschen erst bei dieser Renovierung so ausgeführt. ![]() Das von ihm gemalte Portrait, des Amtmann Freiherr von Mairhofen, hängt im Schloss in Oberaulenbach. Die Decke des Langhauses gliedert sich in drei Medaillons. Die ganze Malerei bezieht sich auf den HI. Wendelin. Vorne wird dargestellt, wie der Heilige als Einsiedler gefunden wird. In der Mitte seine Glorifikation und hinten seine Berufung zum Abt. ![]() In der Hohlkehle an der Decke des Schiffes treffen wir eine perspektivisch verkürzte Architektur aus Säulen und Pfeilern an. ![]() Die 4 Beichtstühle hat der Kunstschreiner Dechent entworfen. Sie sind noch im Original erhalten. ![]() Die Kreuzwegtafeln stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Der genaue Betrachter bemerkt sicher, dass hier zwei verschiedene Meister tätig waren. In das Kreuzwegmotiv haben die Künstler sogar Mönchberger Tracht eingearbeitet. Die Johannesfigur aus Lindenholz an der rechten Wandseite wurde 1954 von Pfarrer Weber als Torso im Pfarrhaus gefunden und überarbeitet an dieser Stelle im Gotteshaus aufgestellt.
Glocken ![]() 4 Glocken hängen heute im Turm. Die älteste ist die Apostelglocke, aus dem Jahre 1819, gegossen von Re. Bustelli in Aschaffenburg. Auch sie wurde 1942 abgeholt, kam aber glücklicherweise 1947 wieder zurück. Der Turm: Höhe 49 Meter Wandstärke des Sockels: 170 cm Anzahl der Glocken: 4 Josefsglocke (unten links, 400 kg) Marienglocke (unten rechts, 560 kg) Apostelglocke (oben links, 630 kg) Johannisglocke (oben rechts, 400 kg) Überstanden hat den letzten Krieg die Josefsglocke, das Taufglöcklein. Sie wurde 1926 von der Firma Klaus, Heidingsfeld, gegossen. Aus dem Gemeindeleben ![]() Nach dem Konzert werden Glühwein und Christstollen angeboten. Mit dem Verkaufserlös dieser Aktion wird die gemeinnützige Jugendarbeit des Mönchberger Musikvereins unterstützt. Zur Kuratiekirche im Ortsteil Schmachtenberg Sämtliche Bilder wurden von der Pfarrei und von Renate Miltenberger zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Wikipedia: ![]() 1401 hatte Mönchberg bereits eine eigene Pfarrei mit einer eigenen Kirche und eine dem Heiligen Wendelin geweihten Kapelle, die etwa einen Kilometer von der Hauptkirche entfernt war. Neben dem Pfarrer gab es einen Hilfspriester für die Seelsorge. ![]() An der Hauptstraße steht einer der ältesten Bildstöcke am Untermain. Dieser wird auf die Mitte des 15. Jahrhunderts datiert und enthält im Schaft eine Darstellung des Heiligen Martin von Tours, was darauf hindeutet, dass Mönchberg zu der Urpfarrei St. Martin in Wörth gehörte. Die alte Kirche und die Josephskapelle Die erste Kirche stand auf dem Gelände der heutigen Kirche und war ebenfalls Johannes dem Täufer geweiht. Bereits diese Kirche hatte wie auch die neue Kirche der Muttergottes und dem Heiligen Wendelin geweihte Neben-Altäre. Das Türmchen besaß drei Glocken und eine Turmuhr. Der Friedhof befand sich, wie damals allgemein üblich, rund um die Kirche. Hinter der Kirche befand sich ein Beinhaus, das bereits 1702 abgebrochen wurde, um Platz für eine dem Heiligen Joseph geweihte Kapelle zu machen, die bis 1748 stand. Die neue Kirche ![]() Die Wendelinuskapelle war ein Meilenstein zum Neubau der Kirche, der schließlich 1748 begonnen wurde. Die alte Kirche und die Josephskapelle wurden abgebrochen und die neue Kirche an der gleichen Stelle errichtet. Der Altar der alten Kirche kam nach dem Abriss in die neue Wendelinuskapelle. Leiter des Kirchenneubaus wurde der ab 1748 in Mönchberg amtierende Ortspfarrer Johann Philipp Janson († 1758) aus Ottersheim in der Pfalz, auf dessen Pläne auch die reichhaltige Ausmalung zurückgeht und dessen Porträt sich als Fresko über dem Chorbogen befindet. Mönchbergs Altbürgermeister Eduard Schmitt bezeichnete ihn 2001 als den „eigentlichen Schöpfer der Kirche“ ![]() Das Genehmigungs-Verfahren wurde vom Schultheiß und dem erzbischöflichen Kammersekretariat in Aschaffenburg beim Erzbischof und Kurfürsten Johann Friedrich Karl von Ostein in Mainz in die Wege geleitet. Der Verkauf von Brennholz erbrachte 23.788,00 Gulden, was zur Finanzierung des Neubaus ausreichte. Der Baumeister Johann Martin Schmitt aus Miltenberg wurde schließlich nach dem Bau der Wendelinuskapelle auch mit dem Bau der neuen Kirche beauftragt, da man mit seinen Leistungen beim Bau der Kapelle sehr zufrieden war. ![]() Der Baumeister koordinierte die Tätigkeiten von Maurern, Zimmerleuten und Dachdeckern. Ende 1749 konnte die Grundsteinlegung gefeiert werden. Der Grundstein befindet sich unterhalb der Kanzel. 1751 wurde die Kirche durch den Mainzer Weihbischof Christoph Nebel geweiht. 1755 wurde der Kreuzweg angebracht und die Stationen geweiht. Bis 1814 gehörte die Kirche zum Erzbistum Mainz. Situation im 21. Jahrhundert Die Pfarrei ist heute Teil der Pfarreiengemeinschaft St. Wendelinus, zu der außerdem die Pfarreien St. Peter und Paul und St. Margareta in Röllbach und die Kuratie St. Johannes der Täufer und St. Johannes der Evangelist im Ortsteil Schmachtenberg gehören. Architektur ![]() Bei den ursprünglichen Bauarbeiten waren namhafte Handwerker aus Hardheim, Erbach, Wörth, Aschaffenburg, Mainz und Wiesenstein beteiligt. |