
Lieber
"Bockbierbauch": Ist das etwa eine Anspielung auf die Figur zufriedener
Stammgäste? Mitnichten - obwohl auch der sich runden könnte, weil am 21. Mai
2009 das "Goldene Rad" mit Maibock-Anstich wieder geöffnet wurde.
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Der gegrillte Bockbierbauch (eingelegtes Schweinefleisch) und der
Bockbierteller (kalte Platte) sind zwei der Schmankerln auf der Speisekarte,
mit denen Wirtin Lucia Heider die Gäste verwöhnen will: Die Besucher-Wellen
können anrollen.

Den
Spagat zwischen Tradition und Moderne üben sie seit Generationen im Goldenen
Rad, ohne das Flair einer urigen Dorfwirtschaft zu zerstören.
Umbau und Erweiterung des Gastraums auf 50 Sitzplätze 1981 wurden von einer
Fachkraft der Akademie für Landwirtschaft und Forsten begleitet. Die mit
Intarsien geschmückten Holzstühle halten bis heute, und auch das Fensterchen
zum Eingang auf der Hofseite ist noch zu sehen, durch das früher Bier im
Maßkrug über die Straße verkauft wurde.

"Hier
gab's schon Fremdenzimmer mit fließendem Wasser, als vor dem Zweiten
Weltkrieg das Freibad aufgemacht wurde", berichtet Wirtin Lucia. Sie hat
sich jetzt von ihrem "wunderbaren Kohleherd" getrennt, auf dem sie seit über
zwei Jahrzehnten Spessarter Kost zubereitet hat: für die Gäste und für die
Familie. "Ein bisschen nachgetrauert habe ich ihm schon", seufzt sie
inmitten ihrer neuen Edelstahl- Kücheneinrichtung und rührt in Töpfen auf
dem Gasherd, in denen es verheißungsvoll blubbert. Doch nun ist sie stolz
auf ihre "Hightech-Küche", die in den vergangenen drei Wochen eingebaut
worden ist, weshalb das "Rad" geschlossen war.

Das
moderne Gerät wird ihr das Werkeln in Zukunft erheblich erleichtern, und das
ist gut so: Denn Lucia Heider (geborene Ullrich, Jahrgang 1936) führt seit
dem Tod ihres Mannes 1999 einen Ein-Frau- Betrieb im ältesten Gasthaus
Mönchbergs, das schon 1717 im Pfarrbuch erwähnt ist.
Mit dem Metzger Karl Friedrich Heider, der 1879 die Witwe Anna Schnall
(geborene Frankenberger) geheiratet und das Goldene Rad übernommen hat,
wurde eine Tradition begründet: Metzger und Gastwirte aus der
Heider-Großfamilie arbeiten seither Hand in Hand. Auch die "Radwirts Marie"
stammte aus der Metzgerei im Haus Nr. 36 und führte nach dem frühen Tod
ihres Mannes Engelbert das Gasthaus weiter. Als sie 1979 tödlich
verunglückte, traten ihr Neffe, der Metzger Paul Heider, und seine Frau
Lucia die Nachfolge an, und in der nächsten Generation setzt sich die
"Ämterteilung" fort: Sohn Josef beherrscht das Fleischerhandwerk und
beliefert die Küche im "Rad", das zwar auf Bruder Eberhard übergegangen ist,
wo aber nach wie vor Mama Lucia das Regiment führt.

Und
das soll noch lange so bleiben, "damit sich die Modernisierungs-Ausgaben
lohnen", scherzen die beiden. Lucia ist nach schweren Jahren des
Eingewöhnens mit Doppelbelastung Metzgerei/Gasthaus (die Fremdenzimmer
wurden aufgegeben) längst Wirtin mit Leib und Seele geworden. "Ich kann
nicht allein und nicht ohne Arbeit sein", sagt sie und freut sich schon
darauf, wieder ihr Schild mit den Tagesangeboten vor das denkmalgeschütze
Fachwerkhaus in der Hauptstraße 22 zu stellen. Da kann's zu Öbbelwoi und
Worscht mal Grumbiern-Gemüs hell oder dunkel mit frischen Kräutern direkt
aus dem Garten geben oder Gerichte nach Omas Rezept wie
Schwartenmagen-Wurstsalat und Apfelschiweli. Und wenn es rund geht bei
Feiern und Festen und sogar die Scheune zum Rast- und Gastraum wird, kann
sie allemal auf die helfenden Hände der Familienmitglieder zählen.
Gaststätte mit Biergarten, Wohnung mit Balkon, Apfelweinkeller, Scheune und
Lagerräume stehen ab sofort provisionsfrei vom Eigentümer zur Pacht zur
Verfügung.
Gasthaus Goldenes Rad, Eberhard Heider Handy 0171 - 652 4290
Internet:
https://zum-goldenen-rad.jimdofree.com/
Bilder anklicken!
Anschließend automatische Slidershow nach 3 Sekunden.
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vor
, autom.
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